Der Bericht zur finalen Doppelrunde wird noch folgen, aber motiviert von Andrés Zusammenfassungen auch – kurz – meine Sicht der Dinge.
Spielbetrieb:
Die Erste hat eine bitterböse Saison hinter sich. Irgendwie fehlte der Punch der letzten Saisonen und das lag sicherlich nicht nur am Weggehen von Gunter. Denn die Verstärkung durch die Gohliser war m.E. gleichwertiger Ersatz.
Konnten letzte Saison noch 11 Partien gewonnen werden und gingen 16 Partien verloren, so lautet die Bilanz in diesem Jahr +11/-19 Partien (bei einem Wettkampf weniger). Also gingen in der Tendenz einfach zu viele Partien verloren und so fehlte der eine oder andere Punkt.
Hauptsächlich lag es wohl vor allem an dem gewaltigen Qualitätssprung (zumindest nach ELO) der Mannschaften, gegen die wir in den letzten Jahren noch punkten konnten. Auffallend häufig gerede gegen uns kam die “ganze Kapelle”. Sollte es tatsächlich mit 4 Punkten noch reichen, so wären wir nicht nur mit einem blauen Auge davongekommen.
Die Zweite hat natürlich ganz gewaltig von der Entlastung der Spielerdecke der Ersten profitiert.
Es waren aber auch die herausragenden Einzelergebnisse von Gottfried, Andreas, Wolfgang und Olaf, welche mit 23 Siegen zu ca. 2/3 aller vollen Punkte beitrugen.
Somit konnten die eher enttäuschenden Bilanzen von mir (hier möchte ich mich mal zuerst nennen), Steffen und Sven kompensiert werden. Hätten wir wenigstens 50 % geholt, wäre wohl sogar der Staffelsieg möglich gewesen?!
So freuen wir uns nach langen Jahren Abstiegskampf auf eine super Saison und hoffen natürlich auf das Verbleiben der Ersten in der 2. BL. Mit uns hoffen wohl auch die Engelsdorfer, denn sollte es für Bayern irgendwie noch schaffen, dann – siehe Kommentar zu Andrés “Yes”-Artikel, die Relegation wird auch bei Zwangsabstieg gespielt - kann es für die Sachsen “ganz Dicke” kommen, nämlich mit 2 Absteigern in die Sachsenliga. Und wenn man die theoretisch mögliche Aufstellung von Hungen-Lich betrachtet, kann einem wirklich himmelangst/schlecht werden… Aber der VFB hat ja schon mehr als ein Mal gezeigt, das die Papierform ebend nur auf dem Papier steht, und das ist ja bekanntlich geduldig (Hilfe, wo ist das Phrasenschwein??!:-))
Auch die Erste von Gohlis hat sich mit einem Sieg gegen den VFB noch vom Abstiegsplatz abgesetzt, nach dem 7-aus-8-Start und dem Sieg gegen USV I verlor man dieses Jahr fast alles. So also auch noch alles gut, wenn nicht München…
Die Zweite von Gohlis kann ebenfalls mit dem zweiten Platz in der Sachsenliga hochzufrieden sein.
SG Leipzig e.V.:
Wie alle wissen, werden wir in der nächsten Saison als Schachgemeinschaft Leipzig gemeinsam ins Rennen gehen. Ich hoffe nur, dass alle bei Lok Leipzig noch Unentschlossenen den Weg mitgehen. Jeder sollte diesem Projekt zumindest eine Saison eine Chance geben, um eigene Erfahrungen zu sammeln und nicht aus unkonkreten Erwägungen heraus Entscheidungen treffen.
Natürlich ist der Verein groß, aber wir sind von der 2. BL – hoffentlich – nach Unten in jeder Klasse vertreten, sodass jeder nach sportlichem Ehrgeiz und Möglichkeiten eingesetzt werden kann, und nicht wie bei großen Lücken in den Spielklassen über- oder unterfordert ist. Die großen Möglichkeiten diesbezüglich kann man schon beim Betrachten des Austausches von Spielern vor der Saison erahnen.
Und auch hier bestehen die Mannschaften aus 8-10 Mann und die Chemie dort muss stimmen und das liegt auch mit an jedem selbst (und wenn es mal gar nicht klappt, kann man sich ja eher woanders einsetzten lassen, als bei kleineren Vereinen….).
Ich bin jedenfalls sehr optimistisch und weiß, dass diese Haltung viele teilen.
Am letzten Spieltag der Regionalliga Ost der Frauen konnte sich unsere zweite Mannschaft gegen Grün-Weiß Dresden verdient mit 2,5:1,5 durchsetzen und damit zumindest den Staffelsieg sichern. Was dieser Wert ist, wird man erst nach den Meldungen für die 1. Frauen-BL 2011/12 sehen. Gohlis I belegte in der abgelaufenen Saison den 10.Platz, welcher gleichbedeutend mit dem Abstieg ist. Zwei Mannschaften eines Vereins sind in der zweiten BL allerdings nicht erlaubt. Nur bei einem Rückzug eines Erstliga-Teams kann unsere Zweite den erkämpften Startplatz noch wahrnehmen.
Zum letzen Spiel und Saisonrückblick:
Gohlis II – Grünweiß Dresden
Martina an 1 traf mit Schwarz auf die wohl talentierteste Dresdnerin Olena Kosovska.
In einer holländischen Verteidigung tauschte Weiß früh auf d5, um dann mit einem Minoritätsangriff den Bauernblock b7-c6-d5 zu unterminieren. Leider „vergaß“ die weiße Spielerin, das man dabei zumindest den Bauern auf b5 nicht einstellen darf, so dass sich Martina eines Mehr-, wenngleich auch Doppelbauern auf der b-Linie erfreute.
Martina überspielte ihre Gegnerin zusehends, um dann kurz vorm Ziel in großer Zeitnot zu stolpern. Leider spielt Martina selten mit den elektronischen Uhren, was das Übrige dazu tat.
Ich hoffe trotzdem sehr, dass Martina uns als Spielerin erhalten bleibt, egal in welcher Spielklasse.
Brett 1 & 2
Anet an Brett 2 konnte gegen Petra Morgenstern einen Start-Ziel-Sieg in 22 Zügen feiern.
Nach 15 Zügen standen in einem Sizilianer die schwarzen Türme auf b8 und g8 und der auf e8 verbliebene König konnte sich des weißen Zentrumsansturms nicht lange erwehren.
Wenn Anet Vertrauen zu ihrer Stellung hat, spielt sie gleich eine Klasse besser.
Brett 2 & 3
Carmen an Brett 3 gegen Peggy Flemming spielte sehr dynamisch mit Schwarz in einem abgelehnten Ben-Oni. Ihre Gegnerin übersah die Folgen einer Abtausch-Aktion auf c4, in deren Folge die Fesselung auf der c-Linie eine Figur kostete. Carmen spielte den Vorteil routiniert nach Hause.
Brett 3 & 4
So musste am vierten Brett durch Gisa gegen die erfahrene Anett Sänger mindestens ein Remis geschafft werden. Nach forschem Beginn wurden Gisas Attacken zurückgeschlagen und sie verblieb mit einem leicht schlechteren Endspiel. Mit dynamischen und ideenreichen Spiel konnte Gisa einen Bauern gewinnen, allerdings auf Kosten zweier verbundener Freibauern, unterstützt durch einen Läufer. Auf einen eigenen Freibauern setzend, konnte Gisa ein gesundes Äquivalent erzielen. Im Bemühen, die Stellung noch dynamisch zu gestalten, vermied es die Schwarze, Remisabwicklungen zuzulassen. Dabei überzog sie die Gewinnversuche und Gisa konnte entscheidendes Übergewicht erlangen. Im sicheren Gefühl, mindestens ein Remis zu haben, agierte Gisa etwas zu schnell und vergab noch den sicheren Sieg. Aber egal, das entscheidende Remis war geschafft!
Gisa war auch mit 4 aus 5 unsere erfolgreichste Spielerin und ist so etwas wie der Motor und Antriebskraft unseres Spiels.
Zur Mannschaft gehört ebenfalls die immer einsatzbereite Dr. Gabriele Just (2,5 aus 3).
Sie und Gisa (kurz nach Zahnoperation [!]) verhinderten ein kampfloses 0:4 in Coswig.
Kerstin Ohme, welche viele Jahre treue Dienste für unsere Frauenmannschaft leistete, kam diesmal auf Grund der limitierten Bretter nur einmal zum Einsatz (Sieg), stellt aber trotzdem für unsere Zukunft hoffentlich eine feste Größe dar.
Nicht unerwähnt soll auch Sandra Kalkhof bleiben, welche ebenfalls jahrelang als solide Gastspielerin zur Verfügung stand.
Eine eventuelle Zweitligamannschaft sollte also im Gerüst wie folgt aussehen:
Martina Beltz, Anet Gempe, Carmen Beltz, Gisa Sonntag, Kerstin Ohme, Sandra Kalkhof
Da dies bei weitem nicht ausreichen wird, wäre es schön, wenn Spielerinnen wie Irene Helmbold, Wilma Becker oder weitere Gohliser Spielerinnen ihre Bereitschaft erklären könnten. Als Gastspielerin (neben Sandra) käme auch wieder Sylke Germann in Betracht.
Sollte die leider realistischere Variante des Nichtaufstieges eintreten, müssen wir ohnehin unsere Strategie für die kommende Saison überdenken.
Oberstes Prinzip sollte dabei die Spielmöglichkeit für jede spielwillige Spielerin haben. Dies schließt auch eine eventuelle 3.Mannschaft (im Verbund mit Sachsen-Anhalt) ein.
Abschließend möchte ich mich bei allen Beteiligten für das leichte Amtieren als Mannschaftsleiter bedanken, zumal zumindest das sportliche Ziel erreicht wurde.
Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen in der Hoffnung auf einen belebenden, neuen gemeinsamen Verein.
Nachdem Ansetzungen und Aufstellungen der beteiligten Vereine veröffentlicht sind, werden nun Ausblicke und Prognosen aufgestellt und ab und zu auch veröffentlicht.
Löberitz ist wie immer Vorreiter, siehe http://www.sg1871loeberitz.de/turniere/oberliga/oloa.htm.
Dem ist im Prinzip nichts hinzuzufügen, außer dass die Staffel aus einfachen Gründen in der kommenden Saison wesentlich härter werden wird:
Erstens waren mit Jenapharm und vor allem mit USC Magdeburg zwei Mannschaften, welche fast während der gesamten Saison keinen Bein auf den Boden bekommen haben, und es gab durch die sowohl unglaubliche als auch einmalige Tatsache, dass Hessen keinen Absteiger aus der 2. BL “zusteuerte”, nur 1,5 Abstiegsplätze. Kurzum: eigentlich konnte der Rest machen was er will, ein Abstieg war in der letzten Saison kaum zu schaffen.
Beide Glücksumstände werden wir – sicherlich – nicht wieder haben. Auch sind die Abweichungen im DWZ- und ELO-Schnitt der Mannschaften m.E. marginal. Entscheidend werden daher vor allem die Stabilität der Aufstellung, und da verwischen sich einige Unterschiede. Sicherlich haben der VfB, Halle II, Sangerhausen die dünnste Ersatzspielerdecke, aber sie schaffen es eben auch fast mit 1-8 durchzuspielen.
Aber den Drittletzten wird es 2011 sicher wieder direkt treffen oder er muss in die Relegation. Und da sehen – statistisch gesehen – die Ost/A-Vereine immer schlecht aus.
Wie stehen die Chancen auf den Klassenerhalt?
Coswig hat aus den – aus meiner ganz persönlichen Sicht – begangenen Aufstellungsfehlern gelernt und Escher wieder hinter Klawa gesetzt. Thomas hatte im Abstiegsjahr aber auch eine wahre Titelträgerwelle an Brett 1 zu ertragen. Und Lukas Böttger entwickelte sich nach der schlechten Oberligasaison in der letzten Saison zu einer waren Punktmaschine. Der Rest spielt – mit mir – schon seit gefühlten hunderten Jahren DDR- und Oberliga und ist daher auch nur schwer zu überraschen.
Beim VfB wird Stefan Kalkhof nach erfolgreicher Promotion sicher wieder regelmäßig auflaufen, ein unbedingter Gewinn. Hier muss man einfach auch mal die blöde Floskel vom guten Teamspirit loswerden, denn irgendwie baut sich Unterhaus immer am Oberhaus auf. Sicherlich wird der VfB mit um den Abstieg spielen. Warnung genug ist sogar die letzte Saison, in welcher sie trotz super und – vielleicht mit Ausnahme des 1. Spieltages – optimalen Verlaufes noch Drittletzter geworden sind und somit so sogar hätten direkt absteigen können. Das dies mit 8 Punkten überhapt möglich ist, lag sicher an den beiden letzten Mannschaften, galten bisher eigentlich nur 7 Punkte als kritisch.
Halle II ist am schwersten zu kalkulieren. Da gesundheitsbedingte Ausfälle oder Formkurven und die zu erwartende große Friedfertigkeit der Titelträger drohen, sollten sie es m.E. am schwersten haben.
(PS: Als alter Hallenser freue ich mich auf jeden Fall auf ein Wiedersehen mit meinem WBK-Kollegen Horst Benne (Ich war so ca. 17, da war sein und Horst Schneiders Spitzname “die alten Männer” !!) und meinem ersten Schachlehrer (Schul-AG) Peter Svoboda.)
Sangerhausen geht ins 3. Oberligajahr und hat sich ein wenig zu unserem Angstgegner gemausert. Die Struktur und Mannschaftsstärke ähnelt sehr dem VfB, aber trotz teilweiser furioser letzter Saison war der drittletzte Platz am Ende nicht weit weg.
AE ist in meinen Augen durch den Weggang von Offinger stark geschwächt, es wird interresant sein, ob dies so wieder zu solch einer starken Saison reicht.
Bei Gohlis wird ganz entscheidend die Stabilität und Anzahl des Einsatztes der Leistungsträger über den Saisonverlauf entscheiden. Nach meinem Gefühl sollte es für einen Platz ganz vorn nicht reichen. Der Transfer der Spieler unserer beiden Vereine zeigt ja, dass erste Priorität auch Bestandssicherung und den beiden oberen Klassen lautet.
Wir sind natürlich gestärkt aus den Zugängen unserer Ersten hervorgangen. Gerade unser Oberhaus ist endlich mal wieder eine Klasse für sich. Davon werden – so hoffe ich – auch mal der Rest profitieren und eine positive Einzelbilanz hinlegen. Meine Hoffnung ist jedenfalls, mal nicht wieder die ganze Saison gegen den Abstieg zu spielen. Die Endplazierung war ja eigentlich letzte Saison nicht schlecht, aber insgesant konnten wir nicht zufrieden sein. Vielleicht glückt uns ja wieder ein guter Start, diesmal gegen Sangerhausen?!
Liebe Leser,
nachdem ich die Klatsche in unserem ersten Punktspiel verdaut habe, möchte ich nun einen kleinen Saisonvorbericht der dritten Mannschaft für die kommende Saison wagen. Wir spielen wieder in der ersten Landesklasse B, und zwar in folgender Aufstellung:
1: Hermi –> Hermi hat eine riesen Saison hinter sich und ist deshalb an unser Spitzenbrett gerutscht. Wenn er nicht für höhere Dienste in der Oberliga gebraucht wird, dann wird er den gegnerischen Frontmännern das Fürchten lehren!
2: Till –> Letzte Saison war Till meist eine sichere Bank für einen halben Punkt. Hoffen wir, dass die Glücksfee ihm dieses Jahr hold sein wird und er viele leicht bessere Stellungen zum Gewinn verdichten kann.
3: Hannes –> Hannes hatte eine super Saison und wird nach (hoffentlich) einer weiteren guten bald in den Kreis der 2000er eintreten.
4: Anet –> Auch Anet hatte eine gute Saison mit +1 und wird wieder für die wichtigen Punkte da sein.
5: Dirk –> Dirk hatte eine überragende letzte Saison! Hoffentlich klappt es wieder so…
6: André –> Nachdem ich letztes Jahr mit -1 abschließen musste, kommt dieses Jahr hoffentlich wieder ein positiver Score.
7: Thomas –> In den vier Partien letztes Jahr hatte er leider nicht so viel Glück, doch dieses Mal wird bestimmt alles besser.
8: Dieter –> Nach starken 1,5/2 letztes Jahr unsere Bank für hinten!
9: Albrecht –> Auch Albrecht hatte letztes Jahr einen positiven Score, den er natürlich wiederholen möchte.
10: Gisa –> Letztes Jahr nur einmal im Einsatz, wird sie dieses Jahr bestimmt öfter am Brett sitzen!
Die Liga ist insgesamt bedeutent stärker geworden, hier einmal eine Reihenfolge nach DWZ, wobei ich die 8 stärksten Spieler pro Mannschaft berücksichtigt habe:
Nr. |
Verein |
DWZ |
1. |
Engelsdorf |
2049 |
2. |
CSC |
2040 |
3. |
Wilkau-Haßlau |
2000 |
4. |
Südost |
1946 |
5. |
Delitzsch |
1937 |
6. |
Turm |
1931 |
7. |
Lok Mitte III |
1924 |
8. |
Plauen |
1918 |
9. |
Grimma |
1911 |
10. |
Gohlis |
1908 |
Den Aufstieg werden aller Voraussicht nach Engelsdorf und der CSC Aufbau unter sich ausmachen. Wilkau-Haßlau traue ich noch Außenseiterchancen zu, ein Aufstieg einer anderen Mannschaft wäre in meinen Augen eine große Ãœberraschung. Unser Ziel muss (v.a. nach dem 1½:6½-Debakel gegen Turm) der sichere Nichtabstieg sein, d.h. der achte Platz. Alles weitere wird unter Erfolg verbucht…
Der erste Spieltag brachte folgende Ergebnisse:
Turm |
- Lok Mitte III |
6½:1½ |
Wilkau-Haßlau |
- Gohlis |
5:3 |
Südost |
- Engelsdorf |
2:6 |
CSC |
- Grimma |
5:3 |
Plauen |
- Delitzsch |
3:5 |
Erstaunlich, dass in jedem Spiel der Favorit gewann. Schon die nächste Runde bringt den vorentscheidenden Kracher Engelsdorf – CSC, während wir gegen Südost unsere ersten Punkte einfahren werden.
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